Anlässlich eines Symposiums in Wien 2022 Zum Thema Unsichtbar wurde Sexualisierte Gewalt durch die Zusammenarbeit verschiedenster Künstler*innen sichtbar gemacht in Form einer intermediären Ausstellung. https://unsichtbar.art
Unsichtbar ist für Katharina Brandl die Gewalt in der Sprache.
Sprache ist nicht nur Kommunikation, sondern Ausdruck des Denkens und Handelns. Gewalt beginnt mit (sprachlichen) Erniedrigungen und auch Diskriminierungen von Frauen*. In ihrer künstlerischen Arbeit weist die Künstlerin auf die patriarchale, sexistische Sprache hin, die weltweit vorherrschend ist und versucht diese sichtbarer zu machen und vor den Vorhang zu holen.
Für Unsichtbar hat Katharina Brandl transparente Gardinen bestickt. Diese stehen für eine gewisse Heimeligkeit und Privatsphäre. Denn die meisten Morde ereignen sich Zuhause oder im privaten Umfeld.
Ein Vorhang, mit dem Titel: „Femizide 2021“ ist mit den Daten, Orten von Morden und Namen (sofern
bekannt), die im Jahr 2021 an Frauen auf Grund ihres Geschlechts begangen wurden.
Ein weiterer, geblümter, an Heimeligkeit erinnernder Vorhang ist mit sexistischen Texten aus der Rap, Rock, aber auch Volksmusik bestickt und trägt den Titel: „Eine
Frau ist und bleibt ein Gegenstand“ Am dritten Vorhang finden sich Passagen aus den Texten von Livia Kleins auditiven Arbeiten.
On the occasion of a symposium in Vienna in 2022 on the topic Invisible, Sexualized Violence was made visible through the collaboration of a wide variety of artists in the form of an intermediary exhibition. https://invisible.art
For Katharina Brandl, the violence in language is invisible.
Language is not just communication, but an expression of thinking and acting. Violence begins with (linguistic) humiliation and discrimination against women*. In her artistic work, the artist points to the patriarchal, sexist language that is prevalent worldwide and tries to make it more visible and bring it to the front of the curtain.
Katharina Brandl embroidered transparent curtains for Invisible. These stand for a certain homeliness and privacy. Because most murders occur at home or in the private sphere.
A curtain titled: "Femicides 2021" features the dates, locations and names (if known) of murders committed against women in 2021 based on their gender.
Another curtain with flowers, reminiscent of homeliness, is embroidered with sexist lyrics from rap, rock, but also folk music and bears the title: "A woman is and remains an object". On the third curtain there are passages from the texts of Livia Klein's auditory ones Work.
Eine Schaummaschine hängt an einem Kastengestell, eine andere an einer Schaukel. Zusammen sehen sie aus wie Kreaturen, die miteinander kommunizieren. Riesige Schaummassen kommen heraus. Es stellt sich die Frage, ob sie wirklich miteinander kommunizieren oder gegeneinander kämpfen, wie zwei Säbelrassler.
Die Foam Machines stehen für Partys und Spaß, die Schaukel fürs Spielen und das Boxengestell fürs Training. Warum werden sie hier in eine Notaufnahme gebracht? Der deutsche Philosoph Peter Sloterdijk nennt das 21. Jahrhundert das „Jahrhundert des Schaums“. Ist Schaum jetzt eine Allegorie für die Welt, in der wir heute leben? Tatsächlich leben wir in sehr kurzlebigen, fließenden Zeiten. Blasen kommen und gehen. Dadurch wirkt diese Installation wie ein Spiel, sie ist aber auch irritierend und bedrohlich, da der Schaum viel Platz im Raum einnimmt.
A foam machine is hanging on a box frame, another one on a swing set. Together they look like creatures communicating with each other.
Noisy big masses of foam are coming out. The question arises whether they are really communicating with each other or fighting against each other, like two swashbuckler.
The foam machines stands for parties and fun, the swing set for playing and the box frame for training. So why are they placed in an emergency room here? The German Philosopher Peter
Sloterdijk calls the 21 . Century the „Century of Foam“. Is foam now an allegory for the world we live in nowadays? Indeed we are living in very ephemeral fluid times. Bubbles come
and go. Through this installation seems like a play, it is also irritating and threatening because of the foam taking much space in the room.
2014
Installation
Performance ca 13´
2 foam machines, a Swing set and a box frame
Möbel aus der Zeit des Biedermeier (1815-1845) in Österreich sind ein Symbol für Rückzug, für Sicherheit in einer ansonsten unsicheren Zukunft – die Evolution der bürgerlichen Kultur in Österreich. Der aufsteigende Schaum lässt uns ans Wachsen und Fließen, aber auch ans Platzen und Vergehen denken. Wenn die Seifenblasen platzen, schwindet unser Komfort und soziale und wirtschaftliche Flüchtigkeit sind die einzigen Konstanten in unserer schnell wachsenden Zeit.
Furniture from the Age of Biedermeier (1815- 1845) in Austria is a Symbol for retreat, for security in an otherwise insecure future- the evolution of the bourgeois culture in Austria. The rising foam let us think about growing and flowing but also bursting and passing. When the bubbles burst, our comfort vanishes and social and economical fleetingness are the only constants in our fast growing time.
2014
Performance, Installation, ca. 13´
2 foam
machines, fluid and water
Zwischen Büro und Lagerhalle eines ehemaligen Baumarktes hängen 30 transparente Gardinen auf Wäscheleinen aus verschiedenen Materialien und mit unterschiedlichen Mustern. Es erinnert an frische Wäsche. Meist werden Vorhänge an den Fenstern angebracht, so dass es schwierig ist, hineinzuschauen.
Hier gibt es kein Außen oder Innen. Die Vorhänge in einer Reihe schaffen neue Muster und Eindrücke. Der Betrachter ist auch Akteur, da er sich durch diese Installation bewegt und die Möglichkeit hat, das Zusammenspiel von Licht und Schatten, Transparenz, Mustern und Bewegung im offenen Raum zu erleben.
Between the office and the storage hall from an former hardware store
are hanging 30 transparent curtains on clothelines out from diffent materials and with different patterns. It reminds of fresh laundry. Usualy curtains were placed at the window, so that it´s
hard to look inside.
Here there is no out- or inside. The curtains in a row creates new patterns and impressions. The viewer is also actor, because of moving through this installation and possiple to experience the
interaction between light and shadow, transparency, patterns and movement in the open space.
2013
Room installation, clothe lines, curtains
Katharina_Brandl@gmx.at
Bismarckstraße 6
4020 Linz
+43-699-17214248